Das Rollieren ist ein Verfahren der Feinwerktechnik, das insbesondere in der Uhren- und Messgeräteherstellung
eingesetzt wird. Es dient zur Fertigbearbeitung der Laufflächen von Lagerzapfen, Achsen und Wellen im Größenbereich bis ca. 8mm Durchmesser.
Durch die geringen Zugaben und durch spezielle Werkzeuge können insbesondere harte Werkstückoberflächen, z.B. gehärtete
Metalle aber auch Glas und Keramik bearbeitet werden.
Zum Rollieren (Roulage) wurden in der Vergangenheit an Drehmaschinen Rollierfeilen (Brunissoires), von Hand geführt,
eingesetzt. Diese wurden jedoch zunehmend durch Rollierscheiben (in speziellen Rolliermaschinen) ersetzt.
Die rollierte Oberfläche unterscheidet sich in der Struktur deutlich von einer gewalzten Oberfläche die durch Kaltumformung
erzeugt wird.
Beispieldaten für die Rollierbearbeitung an Lagerzapfen, hier mit Diamantrollierscheibe:
- Durchmesser der Scheibe: 30 – 250 mm je nach Bearbeitungsaufgabe
- Rautiefe der Rollierscheibe: 2-15 µm
- Rautiefe der erzeugten Zapfenoberfläche: 0,2 – 1 µm
- Kühlschmierstoff: z.B. Petroleum
- Werkstückdurchmesser: 0.05 – 8 mm
- Bearbeitungszugaben: 0,005 – 0,05 mm
- Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe: 3-5 m/s
- Umfangsgeschwindigkeit des Werkstück: 3-10 m/min
Quellen: VDI/VDE 2031 (1975) http://uhrenliteratur.de/verlag/cd/fcd11/jaeger.pdf http://www.museums-gesellschaft.ch/gschwind/vocabeln.html http://www.friatec.de http://www.beco-professionals.com/pdf/uhrentechnik_297_322.pdf
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